Eintrag 0018

28.02.2022:

Die letzten Tage waren ziemlich irre. Auf einmal war da ein richtig fetter Artikel in der TAZ, dann eine Besprechnung in der Berliner Zeitung, sowie ein Beitrag im MDR-Kultur. Dann kam noch eine Sendung vom Lokalradio Rostock dazu. Und dann noch die ganzen persönlichen Glückwünsche, die vielen Anrufe, Nachrichten, kleinen Auftritte in Buchhandlungen und die ersten Lesungen.

Jetzt ist für ein paar Tage Ruhe, und die brauche ich auch, das hat mir mein Körper gerade mehr als deutlich gezeigt. Nächste Woche geht es dann weiter, ich werde in Frankfurt am Main sein, dort gemeinsam mit Annika Büsing auftreten, und kurz danach ist dann auch schon die Buchmesse popup, die mein Verleger mal so eben nebenbei, gemeinsam mit Leif Greinus, aus dem Boden gestampft hat.

Zum Schreiben komme ich momentan nicht. Ich denke viel über die möglichen Themen nach, die im nächsten Buch besprochen werden könnten. Überlege mir Namen für die Figuren und denke über ihre Biografien nach. Ich muss dazu sagen, dass mein Debütroman die Messlatte ordentlich hoch gelegt hat. Ich bin mir oft auch nicht sicher, ob ich an dieses Niveau überhaupt herankommen kann. Wenn ich ab und an mal in dem Buch herumblättere, kann ich mir in dem Moment gar nicht vorstellen, dass ich das geschrieben habe. Also ich weiß ja, dass das von mir ist, kann mich auch daran erinnern diesen oder jeden Satz formuliert zu haben. Was mir gerade unvorstellbar erscheint, ist der Prozess drum herum. Und dabei ist das noch kein halbes Jahr her, dass ich die Arbeit an diesem Text beendet habe. Vielleicht heißt das aber auch, dass ich mit den Figuren und der Handlung abgeschlossen habe. Oft habe ich gehört, dass AutorInnen unzufrieden mit manchen Stellen in ihren Büchern sind, dass sie sogar bei Lesungen manche Stellen anders vorlesen, als sie im gedruckten Buch stehen. Das ist bei mir überhaupt nicht so, ich kann in aller Ruhe das Buch aufschlagen, darin herumblättern, und mich von der Geschichte treiben lassen. Ja, ich lese manchmal regelrecht in meinem eigenen Roman. Ich kann mir nichts schöneres vorstellen, und das macht mich auch wieder Hoffnungsvoll, dass ich es schaffen kann, diesen Zustand beim nächsten Roman auch zu erreichen. Vielleicht ist das sogar das Geheimnis: Man schreibt die Literatur, die man am liebsten selbst lesen möchte, wenn ich so an die Sache herangehe, dann kann das nächste Ding nur ein Kracher werden!

Achja, das Literaturforum im Brecht-Haus war so nett, und hat die Lesung letzte Woche ins Netz gestellt. Ein schönes Video, vor allem dank der großartigen Moderation von Miryam Schellbach!

Lesung im Literaturforum im Brecht-Haus. Moderiert von Miryam Schellbach.
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