Eintrag 0020

01.04.2022:

Der April könnte für mich ein „normaler“ Monat werden. Es sind für die nächsten Wochen keine Lesungen geplant und mein Terminkalender dünnt sich gerade ein wenig aus. Also minimal. Kommenden Dienstag habe ich Dreharbeiten mit dem MDR, ein paar weitere Termine stehen auch noch an. An den meisten Tagen aber habe ich die Nachmittage zur freien Verfügung. Und das ist gerade sehr ungewohnt. Ich komme nach Hause und muss nicht gleich los zum nächsten Termin, ich habe mal etwas Zeit für mich, und wenn ich ehrlich bin, muss ich jetzt herausfinden, was ich mit dieser Zeit anstelle.

Wenn das Wetter gut ist, kann ich mich auf eines meiner Räder setzen, dank Sommerzeit lohnt sich das endlich wieder. Ich wollte dieses Jahr 6000 Kilometer schaffen und bin gerade mal bei etwas mehr als 300. Vielleicht war das Ziel ein bisschen hochgegriffen. Andererseits habe ich mir vor ein paar Jahren das Ziel gesetzt, einen Roman zu publizieren. Und das war zu jener Zeit wirklich weit weg. Eigentlich war es unerreichbar damals. Das muss in diesen Tagen 13 Jahre her sein, dass ich mir das vorgenommen hatte. Damals dachte ich, dass ich das in einem, maximal zwei Jahren schaffen sollte. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass die Verlage auf meine Texte warten. Spoiler: taten sie nicht. Ich hatte nicht gleich verstanden warum, ließ mich aber nicht beirren und schrieb weiter. Hat halt 11 Jahre länger gedauert. Insofern werde ich meine 6000 Kilometer auf dem Rad schon schaffen. Vielleicht nicht in diesem Jahr. Wir werden sehen.

Vielleicht schaffe ich es, die freie Zeit zum Schreiben nutzen zu können. Das kam in letzter Zeit ein bisschen kurz. Andererseits ist das nicht schlimm. Ich habe momentan nicht ganz 30 Seiten Text. Ich gehe nicht davon aus, dass diese Seiten später in ein Buch einfließen werden, aber sie bringen mich langsam dorthin, wo ich hin will: Zu einer Idee, wie die Figuren sein können, wie sie heißen, wie sie leben und was sie vor sich haben. Bei diesem Stadium ist es gar nicht wichtig, ob in dem Text alles funktioniert, auch die Sprache muss noch nicht ganz rund sein. Das sind Dinge, die sich erst später ergeben. Im Moment ist es einfach nur wichtig Text zu produzieren, auch wenn er sich „schlecht“ anfühlt. Einfach machen! Mal sehen, wo es mich hinträgt.

Und wenn ich nicht zum Schreiben komme, ist das auch nicht schlimm. Denn dann heißt das, dass ich was ganz anderes gefunden habe, womit ich meine neue freie Zeit nutzen kann. Ich bin gespannt!

Hier unten noch ein Bild von einem Handwerker, zwei normalen Typen, einem Verleger, einem Schriftsteller, einem Lektor und zwei Freunden, die sich auf der Leipziger Pop-up Buchmesse getroffen haben:

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